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Roger Hodgson in Nürnberg (25.05.08)
- ein unvergesslicher Abend

von Claudia Yildiz



Es begann mit einem Anruf von meiner Freundin. Ganz aufgeregt erzählte sie mir, dass Roger im Mai in Nürnberg ein Konzert geben wird. Was für eine Neuigkeit! Egal was es für ein Tag ist, egal was sein wird, ich wusste: da muss ich unbedingt hin.
Ich wählte sofort die Nummer der Tickethotline und sagte, dass ich ein Riesenfan von Roger bin und die besten Karten möchte, die noch zu haben sind. Ich hatte Glück und ergatterte noch zwei Karten für die erste Reihe. Ich war überglücklich und konnte es gar nicht fassen – aber nun musste ich fünf lange Monate warten bis es endlich endlich Mai wird.

Seit ungefähr zwanzig Jahren träume ich davon Roger einmal live zu erleben und nach dem Konzert letztes Jahr in Stuttgart mit den Stuttgarter Symphonikern sollte dies nun mein zweites Konzert sein. Roger und seine Musik haben mir in so manchen schweren Zeiten in meiner Kindheit sehr geholfen und ich hoffte so sehr, dass ich eines Tages die Gelegenheit haben würde ihm dafür zu danken. Das Konzert in Nürnberg könnte vielleicht meine Chance werden – zumindest hoffte ich das ganz stark. Und das unglaubliche wurde tatsächlich wahr: einen Tag vor dem Konzert bekam ich die Nachricht, dass ich Roger tatsächlich treffen sollte. Oh mein Gott, in der Nacht vor dem Konzert habe ich kaum ein Auge zugemacht.

Wir kamen ungefähr zwei Stunden vor Konzertbeginn an der Meistersingerhalle an und ich war wahnsinnig aufgeregt. Ich hatte mich auch mit zwei Freunden verabredet, die ich bisher nur aus dem „Garden Gate“ Forum kannte und wir wollten uns vor dem Konzert treffen.
Wir betraten schließlich die Halle und und suchten unsere Plätze. Die Meistersingerhalle ist ein toller Konzertsaal mit einer brillanten Akustik und die Bühne sah wunderschön aus. Ich fühlte mich, als wäre ich in Montreal – auf der Bühne waren die gleichen Teppiche und Palmen wie auf Rogers DVD – es sah klasse aus.

Allmählich füllte sich der Saal und endlich habe ich auch meine Freunde getroffen: Miriam und Gregor mit seiner Familie. Es gab eine sehr herzliche Begrüßung und wir freuten uns alle darauf gemeinsam einen Abend mit Rogers wunderbarer Musik zu verbringen. Wir hatten sehr viel Spaß miteinander.

Irgendwann war es dann soweit und die Lichter gingen aus und Roger und Aaron betraten die Bühne. Es gab einen tosenden Applaus und „standing ovations“. Ich weiß nicht mehr wie lange der Applaus andauerte, aber es schien ewig zu dauern.
Roger begann das Konzert mit „Take the long way home“ und „Give a little bit“ wie er es eigentlich immer macht, gefolgt von „Lovers in the wind“, „Hide in your shell“ and „Oh brother“. Im Gegensatz zu den alten Supertramp-Aufnahmen klingt Rogers Stimme heute viel wärmer und gefühlvoller. Es ist unbeschreiblich ihn live zu hören und die Gefühle nachzuempfinden, die er in seiner Musik wiedergibt. Seine Musik ist für mich viel lebendiger und tiefer heutzutage als auf den „alten“ Aufnahmen.
Für mich war es eine große Überraschung, dass Roger „Rosie“ und „Along came Mary“ gespielt hat. Diese beiden Songs live und nur mit Rogers 12string zu hören war ein echtes Highlight für mich an diesem Abend.

Roger und Aaron hatten viel Spaß miteinander und mit dem Publikum. Sie waren wirklich beide in absoluter Höchstform. Weil wir gerade bei Aaron sind: er spielt verglichen mit der DVD viel entspannter und selbstbewusster – sein Auftritt an diesem Abend war absolut grandios!

Nach einer kurzen Pause kam Roger schließlich zurück und von weitem waren schon die ersten Töne von „The Meaning“ zu hören, als er die Bühne betrat. Es gab wieder einen herzlichen und tobenden Applaus für ihn. Der Abend ging viel zu schnell vorüber und ich dachte mir nach jedem Lied: bitte lass diesen Abend nicht enden.
Das Publikum war einfach klasse und wurde immer lebendiger. Als Roger schließlich „Dreamer“ anstimmte, stürmten zwei Mädels nach vorne zur Bühne und begannen zu tanzen. Jetzt gab es kein Halten mehr: alle rannten nach vorne oder begannen an ihren Plätzen zu tanzen. Roger und Aaron wussten gar nicht wie ihnen geschieht und waren total überwältigt. Sie genossen es aber sichtlich und die Atmosphäre war einfach unbeschreiblich.

Nach „It’s raining again“ war das Konzert eigentlich vorbei, aber logisch, dass wir die beiden nicht von der Bühne lassen wollten. Also gab es zwei Zugaben: „School“ und „Give a little bit“. Doch damit nicht genug: der Saal tobte und alle schrien noch immer „Zugabe“. Ich weiß nicht mehr wie lange wir durchhielten, ich weiß nur, dass meine Hände vom Klatschen schon knallrot waren. Schließlich kam Roger noch mal auf die Bühne und schenkte uns noch „Two of us“. Viele lagen sich in den Armen und genossen diese unglaublich schöne Atmosphäre.

Nun war das Konzert aber wirklich aus, doch meine Aufregung wurde immer stärker, denn ich wusste, dass ich das eigentliche Highlight des Abends ja noch vor mir hatte.
Mein Mann und ich drängten uns durch die Menschenmenge, die sich noch immer vor der Bühne tummelte, in Richtung Bühneneingang und ich kann gar nicht beschreiben wie ich mich fühlte.
Wir mussten zunächst einmal warten, denn Roger gab noch einige Interviews. Wir lernten Shakti und Linda kennen, die uns herzlich begrüßten. Auch Aaron lernten wir kennen, der nach zwei Stunden Konzert noch immer nicht aufhören konnte Musik zu machen: auf einer kleinen Flöte spielte er irische Volksmusik und alle applaudierten „backstage“.

Ich weiß nicht wie lange wir warteten, ich hatte absolut kein Zeitgefühl mehr und vor Aufregung hatte ich Magenkrämpfe. Endlich öffnete sich Rogers Tür und er kam auf uns zu. Er lächelte mich an und nahm mir sofort meine ganze Nervosität. Da stand er nun, der Mensch, der mir mit seiner Musik schon so viel geholfen hat und ich hatte nun endlich die Gelegenheit das zu tun, worauf ich schon so lange gewartet habe: Roger zu danken für seine Musik, und das, was sie mir gegeben hat.
Ich habe niemals gedacht, dass dies wirklich irgendwann wahr werden würde. Dieser Moment war unglaublich beeindruckend für mich.
Roger ist ein wundervoller Mensch mit einer unbeschreiblichen Ausstrahlung. Ich bin sehr dankbar für die wundervollen Erinnerungen, die ich an diesen Abend habe.

Vielen Dank an Linda und Shakti und an Rita („Minstrels Dream Forum“ und Kathy („Garden Gate Forum“), die sich unheimlich dafür ins Zeug legen, dass wir Fans uns kennenlernen und treffen können.

Und natürlich vielen Dank an Roger, der uns allen nicht nur „a little bit“ gibt…

von Claudia Yildiz


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