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Konzert mit Band und Orchester in Linz
am 21. August 2009

von Gabi Peschke



Bei dem Besuch von Roger’s wunderbarem Konzert in Deggendorf, erhielt ich von einem Fan, den ich dort treffen durfte, den wertvollen Hinweis, dass Roger am 21.08.2009 in Linz mit einem Orchester auftreten wird. DANKE! Eine (oder besser: viele) von Roger’s Orchester-Shows zu erleben, ist seit langem ein sehr großer Wunsch von mir und es war gleich klar, dass ich mich am 21.08.2009 auf den Weg von München nach Linz machen würde.

So startete ich also am Nachmittag und kam ohne Staus und Zwischenfälle gut und sehr zeitig in Linz an, wo ich mich auch gleich mitten im Geschehen wieder fand. Die ganze Stadt war bereits auf den Beinen. Rahmen des Openair-Konzertes war das Linzer Stadtfest 2009, das von der Kronen Zeitung ausgerichtet wurde.

Der Beginn war für 21.00 h angekündigt und vor Roger waren noch zwei Interpreten (Oliver Wimmer, My Excellence) auf der Bühne, was zur Folge hatte, dass sich direkt vor der Bühne zu der Zeit eigentlich nur kreischende Teenies befanden. Ich war mir sicher, die würden sich spätestens zu Beginn des Hauptacts - zumindest größtenteils - verabschieden, so dass ich mich dann immer noch vorne platzieren würde können. Ich hatte echt keine Lust, mich von Anfang an in die kreischende Menge zu stellen. Das Risiko ging ich ein und meine Strategie sollte aufgehen. So hatte ich Gelegenheit, noch etwas durch das Zentrum von Linz zu schlendern und das rege Treiben zu beobachten.

Dabei traf ich dann schließlich auf eine 3er-Gruppe aus Wien, wovon einer der Männer ein recht schönes Roger-T-Shirt mit persönlicher Widmung trug. Aha, ich war also unter Gleichgesinnten. Wir kamen ins Gespräch und der junge Mann erzählte mir, dass er das T-Shirt '99 in Wien erstanden hatte, wo Roger vor 300 Leuten ein 3stündiges Wahnsinnskonzert ganz alleine hingelegt hatte. Während wir uns unterhielten konnten wir beobachten, wie Roger mit einem Minibus im Backstage-Bereich eintraf.

Die drei hofften noch auf ein Autogramm von Roger auf das T-Shirt des Mädchens (sie trug auch ein RH-T-Shirt) und harrten noch aus. Ich war mir sicher, Roger würde sich nun nur noch auf das bevorstehende Konzert und seine Musik konzentrieren wollen und machte mich auf den Weg, um mir nun doch einen guten Platz vor der Bühne zu sichern. Besorgt betrachtete ich die tiefschwarze Wolkenwand, die sich zwischenzeitlich aufgetürmt hatte und nun in Richtung Hauptbühne bewegte.



Ich stand in der zweiten Reihe hinter ein paar doch verblibenen Teenies und waraufgeregt und voller Vorfreude auf das anstehende Konzert. Howard war ganz wuselig auf der Bühne zugange und gleich sollt's losgehen. Ich kam ins Gespräch mit meinem - wie sich im Laufe des Konzerts herausstellte - reizenden österreichischen Nachbarn. Er war zu seinen Teenager-Zeiten (… dürfte, wie bei mir, auch schon etwas länger her sein ;-) ) totaler Supertramp-Fan und hat dann die Band und Roger im Laufe der Zeit aus den Augen verloren. Er ist selber Musiker und spielt in einer Band. Es sollte sein erstes Roger-Konzert werden.



Endlich, der Beginn kündigte sich an: Die Musiker des Linzer Bruckner Orchester’s samt dem Dirigenten (ich denke, es war Heinrich Schiff), der vorab noch von dem Moderator der Kronen-Zeitung interviewt wurde, betraten die Bühne, gefolgt von Jesse Siebenberg (Schlagzeug), Ian Stewart (Bass), Aaron (im Anzug - wow!) und schließlich Roger! War schon mal toll, so viele Leute auf Roger's Bühne zu sehen. Es ging los - wie immer -mit

"Take the long way home". Die Setlist beinhaltete weiter „Give a little bit“, „Lover’s in the wind“ (Roger betonte wieder die Bedeutung dieses Titels in unserer heutigen Zeit), „Hide in your shell“, „Easy does it“ gefolgt von meinem geliebten „Sister Moonshine“, „Breakfast in America“, „Soapbox Opera“, „Along came Mary“ (immer wieder wunderschön), „Logical Song“, „Lord is it mine“, „School“, „If everyone was listening“ (ich liebe es), „Only because of you“ (durfte ich zum 1. Mal live hören), „Dreamer“, „Fools Overture“ (für mich ein wahres Meisterwerk). Ich bin mir nicht sicher, ob das alle Titel waren. Ich liebe sie alle!

Es war wieder großartig, mit Roger all die wunderschönen Stücke zu singen (bei „Breakfast“ auf seine ausdrückliche Aufforderung hin). Er war bester Laune, hat recht viel erzählt und es war toll zu beobachten, welchen Spaß alle Musiker zusammen offensichtlich an der Sache hatten. Eines hat mich allerdings überrascht: Das Orchester war sehr dezent und eigentlich auch recht leise im Hintergrund. Das hätte ich mir eigentlich noch etwas bombastischer vorgestellt. Während des Konzertes gab's dann zwei längere Sequenzen mit lautem Pfeifen, was die Herrschaften auf der Bühne aber in keinster Weise aus der Ruhe brachte, und am Ende von "Soapbox" stimmte die Harmonie nicht so ganz 100%ig, was Roger mit einem Grinsen verbunden mit einer kritischen Handbewegung bedachte.



Die gute Stimmung auf der Bühne übertrug sich eigentlich sofort auf das Publikum und alle waren echt gut drauf. Es war eine sehr schöne Atmosphäre. Ich kam mir wieder vor, als würde ich in Roger's Wohnzimmer stehen und er (und in diesem Fall all die tollen Musiker) spielt seine wunderbare Musik für seine Freunde, sprich für uns. Hätte ich jetzt in Linz in diesem Rahmen nicht unbedingt so erwartet.

Mein österreichischer Nachbar war total begeistert, sowohl von der Musik, als auch von der privaten Atmosphäre. Er hatte "Wunschzettel" für jeden einzelnen Song vorbereitet, die er aber eigentlich gar nicht gebraucht hätte, weil Roger ja eh all die Titel spielte, die ihm am Herzen lagen. So hat er voller Begeisterung eigentlich immer nur noch zur Bestätigung den entsprechenden Zettel hochgehalten. Ich musste ihm dann beim Aussortieren assistieren! ;-) Ich glaube, Roger hat sich ziemlich amüsiert darüber. Als dann "Lord is it mine" anstand, meinte Roger zu ihm "turn it around", damit das Publikum hinter uns auch sehen konnte, was nun kommt. ;-) Abschließend rief ihm mein österreichischer Freund dann ein glückliches und herzliches "Thank you" entgegen.

Leider ging die Zeit wieder einmal viel zu schnell vorbei. Am Ende des eigentlichenKonzertes sollte Roger dann noch geehrt werden, indem ihm die erste Seite der Kronen-Zeitung mit der Schlagzeile - wenn ich mich recht erinnere - „Roger Hodgson erobert Linz“ in einem roten Bilderrahmen überreicht wurde. Hinsichtlich dieser „Ehrung“ gab es vermehrt kritische Stimmen im Publikum. Roger war eigentlich im Begriff, uns mit den Zugaben „Two of us“ und „It’s raining again“ (in Wahrheit fiel wider Erwarten kein einziger Tropfen vom Himmel, unglaublich!) zu erfreuen und rief uns angesichts der Verzögerung „Wait a minute“ zu. Dieser Aufforderung hätte es natürlich in keinster Weise bedurft. Gegenüber der charmanten Moderatorin meinte er dann, das würde schlecht in seinen Koffer passen und bedankte sich dafür.

Endlich durften wir dann die zwei Zugaben genießen und - nachdem Roger meinte „Wer weiß, wann ich mal wieder nach Linz komme“ sogar noch eine 3. („Give a little bit“).

So ging mal wieder ein wunderschöner und unvergesslicher Konzertabend zu Ende.

Mein österreichischer Nachbar hat's anschließend noch geschafft, von Jesse Siebenberg - nach dessen längerem Suchen - einen Drumstick überreicht zu bekommen. Er war total happy und meinte, er sei ein großer Fan seines Vaters, worauf Jesse meinte, er auch. Für mich war leider keiner mehr übrig, aber egal.

Am Ende trafen wir dann nochmals auf die 3er-Gruppe aus Wien, die ganz stolz das Autogramm, das sie doch noch auf das T-Shirt bekommen hatte, gezeigt hat.

Ich reise eigentlich immer alleine zu Roger’s Konzerten, treffe dort aber immer auf wahnsinnig nette Leute aus der großen „Fanfamily“ und hinter immer mehr Namen, die ich im Gästebuch von Roger’s Homepage immer wieder lese, tauchen nundie dazugehörigen Gesichter auf. Roger ist connecting people!

Konzertbericht und Photos von Gabi Peschke


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