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Konzert Aachen: Roger Hodgson mit klassischem Orchester
am 22.8.09

von Videh Maya



Mal wieder habe ich bereits vor Monaten eine Karte gekauft. Ich bin eben ein richtiger Fan und folge Roger, wann immer es geht. Dieses Mal geht es nach Aachen. Schon mit dem Hotel habe ich Glück, denn es liegt nur 3 Minuten vom Kurpark, dem Veranstaltungsort entfernt. Bereits morgens um 10 Uhr checke ich neugierig die Location. Eine noch leere Konzertkuppel inmitten eines herrlichen Parks mit alten hohen Bäumen.
Dazu das Wetter : Sonne pur und keine Wolken.
Das kann nur gut werden.
Ein paar Roadies werkeln schon auf der Bühne.
Ich merke, dass sich hier noch nicht viel tut und gehe zurück ins Hotel.
Um 12 Uhr werde ich unruhig und spüre, ich muss los.

Als ich ankomme, startet der Soundcheck 5 Minuten später und Roger trifft gerade ein. Wieder mal ist alles total vertraut.
Ich nehme in der ersten Reihe Platz und erkenne Aaron kaum. Der hat sich seit März schon wieder verändert und sieht immer besser aus.
Roger gefällt mir wie eh und je. Er trägt ein lindgrünes Hemd mit dazu passender Hose.
Freude kommt auf.


Foto©: Videh Maya

Auch sind alle Orchestermitglieder samt dem smarten jungen Dirigenten vor Ort. Klar, Roger spielt ja heute gemeinsam mit einem klassischem Orchester.
Das hatte ich mir schon lange gewünscht, ihn mal so zu hören. Allerdings wusste ich nicht, dass es in Aachen bereits in Erfüllung gehen sollte......
Der Soundcheck ist genial. Es herrscht lockere Stimmung und es klingt phantastisch. Ich sitze in der Sonne und singe alles mit. Ich kenne die Songs inzwischen in und auswendig.

Foto©: Videh Maya

So bekomme ich auch von dem Gitarristen den Daumen nach oben gezeigt, dem meine guten Textkenntnisse nicht entgangen sind.
Roger handled den Soundcheck wie immer in Gelassenheit und stiller Freude. Offenbar verschwendet er nicht einen Gedanken daran, dass es nicht klappen könnte.
Das Orchester klingt phantastisch. Besonders bei Werken wie Soapbox Opera und Fools Overture klingt das so richtig toll und das Bombastische der Songs wird wunderbar untermalt.
Zwischendurch stehe ich immer mal wieder auf und es gelingen mir ein paar richtig gute Fotos, da ich ganz nah an die Bühne gehen kann und mich niemand davon abhält.

Foto©: Videh Maya

Für mich hat so ein Soundcheck etwas unglaublich Privates, ja fast Intimes.
Und er geht ganze 4 Stunden lang. Länger als ein Konzert....
Das ich mir Sonnenbrand eingefangen habe, bemerke ich erst abends.
Als ich gehe, frage ich mich, ob das alles überhaupt noch steigerbar ist?
Es ist steigerbar.
Am Abend erscheinen alle Musiker festlich gekleidet in schwarzen Anzügen, weißen Hemden und die Damen tragen schwarze Röcke und weiße Blusen.
Roger betritt kurz nach 20 Uhr mit schwarzer Hose, weißem Hemd und weißem Schal die Bühne. Er trägt seine schöne Weste und sieht wie immer toll aus !
Er eröffnet mit „ take the long way home und dann folgt ein guter Song nach dem anderen. Binnen kürzester Zeit gibt es bereits standing ovations und ich nutze die Gelegenheit meinem Platz von der 5. in die 2. Reihe zu wechseln, da ich einen freien Sitz entdeckt habe.
Die zunächst träge Menschenmenge verwandelt sich recht schnell in etwas sehr Lebendiges.
Viele singen mit, klatschen.
Roger schlägt vor, dass jeder auf seine Art teilhaben könne : singend, tanzend, weinend......je nach Stimmungslage.
Es ist phantastisch. Aaron hat noch mehr von seiner einstigen Zurückhaltung abgelegt und mischt jetzt richtig mit. Er singt viel ( hoch und tief ! ), spielt seine diversen Instrumente und ist total dabei. Ganz offensichtlich genießt er den Applaus der Zuschauer und verbreitet eine enorme Bühnenpräsenz. Eine Augenweide........
Es ist ein warmer Sommerabend und der Himmel, inzwischen dunkel geworden, aber wolkenfrei. Mein mitgenommener Pullover erweist sich als überflüssig.
Immer wieder steht das Publikum vor Begeisterung auf. Nach der Pause tanzen die ersten Menschen vor der Bühne und werden von den Ordnern gelassen. Gen Ende des Konzerts ist es dort richtig voll.
Es ist ein ganz anderes Bild, Roger mit einem Dirigenten auf der Bühne zu sehen, der sein Orchester so perfekt dirigiert und damit Rogers Songs so wunderbar untermalt und hebt.
So spricht sich Roger auch sehr für all die vielen Musiker aus, die ihre Instrumente so hervorragend beherrschen und dankt ihnen allen mit großem Respekt vor ihrer Arbeit.
Eine Zugabe zum Ende des Konzerts ist dann auch nicht genug, das Publikum erklatscht sich noch eine zweite. Nach der ersten sagt Roger, dass es zu gut sei, um schon aufzuhören........also gibt’s noch etwas Nachschlag , bevor dann entgültig alle unter tosendem Applaus von der Bühne verschwinden.
Und ich überlege gleich, wo ich denn sein nächstes Konzert besuchen könnte......

( alle Rechte bei Videh Maya )


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